Was ist wohl das Erste, an das Sie denken, wenn Sie das Wort Studentenleben hören?
Ist es wirklich das Bild eines fleißigen Studenten, der stundenlang in der Uni-Bibliothek sitzt und lernt?
Oder ist es, wenn wir mal ehrlich sind, nicht viel eher der Outgoing-Stereotyp eines Studenten, der seine Zeit mit neuen, guten Freunden verbringt (und möglicherweise ein wenig Alkohol)?
Zwischenmenschliches
Obwohl beide Bilder ziemlich reale Alltagsbegleiter sein können, so möchte ich hier jedoch vor allem auf das letztere Bild eingehen. Man muss keine extrovertierte Persönlichkeit sein, um im Leben als Student eine Reihe unterschiedlichster Charaktere kennenzulernen – und auch nicht, um daran zu wachsen. Ob nun auf Partys, bei Gruppenarbeiten oder als WG-Mitbewohner: Mit anderen Leuten auszukommen, die man sich auch nicht immer aussuchen kann, ist eine sehr wichtige Erfahrung, die man häufiger erleben wird.
Gerade herausfordernde Situationen können im Nachhinein ein hilfreicher Schritt zur persönlichen Weiterentwicklung sein.
Es gibt viel, das Sie während solchen Zeiten durch andere lernen können. Wenn Sie es zulassen, können Sie jedoch nochmal so viel für sich selbst daraus lernen.
Beispielsweise: Welche Art Mensch sind Sie eher, intro- oder extrovertiert? Also brauchen Sie eher Freiraum für sich alleine und bevorzugen, mit einer weiteren Person oder in kleinen Gruppen Ihre Zeit zu verbringen?
Oder können Sie Ihre Energien am ehesten wieder aufladen, wenn Sie ständig mit anderen Freunden und größeren Gruppen unterwegs sind?
Solche Dinge von sich selbst zu wissen kann ungemein wichtig sein für Ihr aller Zusammenleben. Kommunizieren Sie solche Dinge vorab, wenn Sie sich vorstellen. So kann häufig vermieden werden, dass andere sich genervt fühlen oder sogar verletzt sind, weil sie das Gefühl haben, Sie gehen ihnen absichtlich aus dem Weg.
Versuchen Sie das einmal, Sie werden erstaunt sein, wie schnell und einfach man in angespannten Situationen darauf hinweisen und Verständnis herstellen kann.
Natürlich heißt das nicht, dass ab sofort keinerlei Streitereien mehr stattfinden. Das werden sie. Doch wie darauf reagiert wird, macht den Unterschied. Gerade, wenn man zusammen wohnt oder in Gruppenprojekten arbeitet, wird dicke Luft auf Dauer zum Problem. Und das ist für keinen der Beteiligten schön.
Lernen wichtiger Fähigkeiten
Allein um der guten Noten und des Hausfriedens Willen, sollten Studenten mit stetiger Erfahrung wissen, wie man Kompromisse schließt und lernt, anderen zuzuhören.
Gerade bei regelmäßigen Gelegenheiten, Menschen besser kennenzulernen, wird schneller deutlich, welches Verhalten Probleme andeutet und welches nicht. Versuchen Sie, darüber zu sprechen, wenn Ihnen solche Dinge auffallen und Ihr Gegenüber alles in sich reinfressen zu scheint.
So helfen Sie beiden Seiten und zeigen anderen, dass eine gute Kommunikation Probleme wesentlich schneller lösen lässt als alles tot zu schweigen – gerade auf längerfristige Sicht.
Das zwischenmenschliche Leben ist ein Geben und Nehmen. Sie können davon ausgehen, dass die Erfahrungen, die Sie mit anderen machen werden, sowohl positive als auch negative Seiten an sich und anderen aufzeigen wird. Doch das gibt Ihnen Möglichkeiten, Ihre Soft Skills zu verbessern, die Sie auch im späteren Arbeitsleben weiter nach vorne bringen.
Gute Kommunikation, aufrichtiges Zuhören und aktives Teamwork sind schließlich Schlüssel-Qualifikationen in nahezu jedem Beruf!